Sich immer wieder neuen Begegnungen und unerwarteten Situationen in der Gegenwart auszusetzen und daraus Anregungen abzuleiten setzt, als künstlerische Haltung verstanden, gestalterische Kräfte frei, die wiederum als Appell oder als Möglichkeit vom Kunstwerk in die Gesellschaft zurückwirken. Vom individuellen Empfinden ins gesellschaftlich-politische gedreht kann Leichtigkeit dabei als eine Haltung gelesen werden, aus der heraus eine positive Bewegung, ein Aufbruch möglich ist. Kunst hat dabei den Vorteil, nicht umsetzen zu müssen, sondern Kunst weitet den Blick.
Die Kunstwerke in dieser Gruppenausstellung verbindet eine materielle Leichtigkeit, ein Gefühl des Schwebens und eine gewisse Vorstellung von Utopie, die in unterschiedlichen Materialien umgesetzt wird. Skulpturen, großformatige Installationen, aber auch Videos und Zeichnungen lassen positive Assoziationen im Raum frei. Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Materialität im Arbeitsprozess und in ihrer jeweiligen künstlerischen Aussage einen besonderen Stellenwert einnimmt. Vor allem der Einsatz von Beton und Glas reflektiert dabei die Architektur des Marler Rathauses, dessen funktionale Gliederung und grundlegende Leichtigkeit so überzeugend ist und bei der anstehenden Renovierung nicht verloren gehen darf.