Ein reines Bauerndorf war Rüsselsheim schon längst nicht mehr, als hier mit der Gründung erster Manufakturen, einer Zichorienfabrik für Ersatzkaffee und dem Wirken des aufstrebenden Schlossers Adam Opel das Industriezeitalter begann. Wie aus dem in der Frankenzeit gegründeten Flecken ein Dorf in Nachbarschaft der beherrschenden hessischen Landesfestung und dann eine boomende Industriestadt wurde, zeigt das Stadt- und Industriemuseum auf. Den Übergang von handwerklicher zu industrieller Produktionsweise machen originale Werkzeuge, Maschinen und Produkte erfahrbar. Lebenswege von Arbeitern und Industriellen verdeutlichen die rasanten Veränderungen des Alltags durch die Industrialisierung. Wechsel- und Dauerausstellungen eröffnen aus der Geschichte heraus neue Perspektiven auf die Frage nach der Zukunft der Arbeit und der Stadt unter den Bedingungen der globalisierten Wirtschaftswelt.
Das größte „Objekt" des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim hat eigentlich gar nichts mit der industriellen Vergangenheit der Stadt zu tun: Das Museum ist in der bedeutenden frühneuzeitlichen Festung beheimatet, die mit ihren Spazierwegen durch Gräben und über Wälle sowie einem Cafe schon an sich einen Ausflug wert ist.
