07.05.2011 - 10.07.2011
Das Werk des Weimarer Graphikers und Buchgestalters Max Thalmann ist eine Wiederentdeckung. Er gehört zu der sogenannten "verschollenen" Künstlergeneration, deren Hauptwerk zwischen den beiden Weltkriegen entstanden ist und nach 1945 nicht mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geriet. Thalmanns letzte Ausstellung fand 1926 im Landesmuseum Weimar statt. Ein zu Recht Vergessener? Die Frage muss verneint werden. Thalmann hat einen bedeutenden Beitrag zur spätexpressionistischen Landschaftsdarstellung geleistet und mit seinen graphischen Mappenwerken "Passion" (1921) und "Der Dom" (1923) für Aufsehen gesorgt. Herausragendes Werk bleibt der umfangreiche Holzschnittzyklus "Amerika im Holzschnitt" (1924/25), der in der deutschen Kunst der 1920-er Jahre Vergleichbares sucht. Aus existentiellen Gründen brach Thalmann um 1927/28 seine künstlerische Laufbahn ab und folgte der Berufung als Buchgestalter für den Eugen Diederichs Verlag in Jena. Dort gestaltete er bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1944 nahezu die gesamte Verlagsproduktion.