05.02.2011 - 25.04.2011
Es ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, dass der Gedanke des romantischen Wiederaufbaus der Eisenacher Wartburg im 19. Jahrhundert vom Weimarer "Musenhof" ausging. Die Burg war jahrzehntelang fester Bestandteil Weimarer Kulturkonzepte, wobei es zu intensiven wechselseitigen Beeinflussungen von Wartburg und Klassikerstadt kam. Es werden ausgewählte kulturelle Leistungen des Weimarer "Silbernen Zeitalters" in Bezug auf die Wartburg anhand seltener Exponate vorgestellt. Die Burg wird als "ökumenischer Memorialort" des Wirkens sowohl der heiligen Elisabeth als auch des Reformators Martin Luther gezeigt und dabei die Rolle Carl Alexanders und Franz Liszts besonders hervorgehoben. Das Vorhaben wird durch bedeutende Leihgaben, u. a. von der Klassik Stiftung Weimar (Originalzeichnung von Moritz von Schwind), der Wartburg-Stiftung Eisenach (Gemälde aus den Reformationszimmern) sowie der Marie-Seebach-Stiftung Weimar (Loge des Hoftheaters von 1825) illustriert. Neben einem Wartburg-Film von Louis Held aus dem Jahre 1910 ist ein monumentales Wartburg-Gemälde (Max Martini, 1898) aus dem heute nicht mehr vorhandenen Weimarer Traditionshotel "Erbprinz" erstmals seit Jahrzehnten wieder zu sehen. Das ca. 4 x 6 Meter große Ölgemälde wurde eigens für die Ausstellung angekauft und restauriert. Die enorme Popularität der Wartburg im 19. und frühen 20. Jahrhundert wird auch durch zahlreiche Andenken "von Kitsch bis Kunst", durch künstlerische Darstellungen, historische Fotografien, Bücher, Dokumente, Medaillen, Autographen und Postkarten verdeutlicht.