08.09.2007 - 25.11.2007
Karl Stauffer, genannt Karl Stauffer-Bern, wurde 1857 in Trubschachen im Emmental geboren und starb 1891 in Florenz. Seine Karriere als Künstler verlief steil und endete tragisch. Schon als Schüler zeigte Stauffer künstlerisches Talent und konnte dank eins Stipendiums 1876 in die Münchner Kunstakademie eintreten. Nach Ablauf der Förderung musste er seine Ausbildung vorzeitig abbrechen und ging nach Berlin, wo er von Kopieraufträgen lebte. In der Berliner Jahresausstellung 1881 zeigte Stauffer ein Bildnis, das ihn über Nacht bekannt machte. Bedeutende Künstler wie Reinhold Begas, Max Klinger und Peter Halm setzten sich fortan für ihn ein. Halm führte Stauffer in die Radierkunst ein, die er bald virtuos beherrschte. Als Lehrer gab Stauffer sein Wissen unter anderem an Kätze Kollwitz weiter. Berühmt wurden die berühmten Bildnisse seiner Zeitgenossen, der Schriftsteller Gottfried Keller und Gustav Freytag sowie des Malers Adolf Menzel.
1888 ging Stauffer nach Rom, um die Bildhauerei zu erlernen. Er wurde von Lydia Escher, der Tochter des mächtigen Eisenbahnindustriellen Alfred Escher und Schwiegertochter des Schweizer Bundesrates Emil Welti begleitet. Die skandalöse Liebesbeziehung zwischen der Millionärin und dem Maler endete mit Stauffers Freitod. Die Wessenberg-Galerie besitzt zahlreiche Radierungen von Karl Stauffer sowie Werke der mit ihm bekannten Künstler. Anlässlich seines 150. Geburtstages erinnert eine Kabinettausstellung an den Frühverstorbenen.