09.12.2008 - 12.04.2009
Marlies Pekarek, 1957 in Bern geboren, lebt seit 1996 in St. Gallen. Im Zentrum ihres vielseitigen künstlerischen Schaffens stehen in jüngster Zeit religiöse und geschichtliche Gestalten. Unter dem Titel „Madonnas, Queens and other Heroes“ greift sie berühmte Vorlagen aus der Kunstgeschichte auf und interpretiert diese sowohl durch gestalterische Eingriffe als auch Übersetzungen in andere mediale Erscheinungsformen neu.
Der 2. Stock der Wessenberg-Galerie ist Schauplatz von Pekareks künstlerischer Intervention: Zwischen die ausgestellten Madonnen-Gemälde aus der Sammlung des Galeriestifters Ignaz Heinrich von Wessenberg platziert sie ihre eigenen Werke – u.a. monumentale, auf rosa Metzgerpapier gemalte und dann zusammengenähte Madonnenbilder sowie verschieden große, aus Glycerin gegossene und nach Rosen duftende Madonnenskulpturen. Es ist die Fülle dieser Madonnen, die irritiert und den Betrachter vor die Frage stellt, was von all dem Gezeigten letztlich Original, Unikat, Multiple oder Massenprodukt ist. Damit rüttelt die Künstlerin nicht nur an scheinbar festgefügten hierarchischen Ordnungen, sondern macht auch deutlich, dass Kunst und unsere Vorstellung davon, einem stetigen Wandel unterworfen sind.