09.10.2009 - 15.08.2010
In Räumen denken. Wie keine andere Bühnenkunst hat der Tanz im Laufe seiner Geschichte unsere Sicht auf das Theater und seine (Bühnen-)Räume verändert. War der Blick des Zuschauers im 19. Jahrhundert noch bestimmt von der Zentralperspektive, so wirbelte die Tanzavantgarde des 20. Jahrhunderts diese traditionelle Perspektive gehörig durcheinander.
Eine Revolte mit Folgen: fortan konnte jeder Punkt im Raum zum Zentrum tänzerischer Bewegung werden und jeder Zuschauer musste selbst entscheiden, welcher Bewegung im Raum er mit den Augen folgt. Das Ganze im Blick zu behalten wurde nahezu unmöglich.
Mit dem Aufbrechen des traditionellen Theaterraums suchte sich der Tanz neue Bühnen. Straßen und Plätze, verlassene Fabriken und Industriebrachen wurden zum Tanzraum. Mit dem Film und dem Internet kamen neue, virtuelle Bühnen hinzu.