Früh begannen Tänzer und Pädagogen ihr Wissen um den Tanz schriftlich festzuhalten und weiterzugeben; sei es, daß sie Schrittfolgen, Körperbewegungen und Haltungen mittels einer "Tanzschrift" zu notieren suchten, oder daß sie Gedanken zur Entstehung und Praxis von Tänzen und Choreographien in Briefen und Notizbüchern niederlegten oder publizierten.
Diese Tradition führte 1873 zur Gründung der ersten eigenständigen Bibliothek für den Tanz in Deutschland an der Akademie der Tanzlehrkunst in Berlin, die im Laufe der Jahre durch zahlreiche Privatsammlungen von Tänzern und Choreographen bereichert wurde und in den 1930er Jahren als Archiv an den Deutschen Meisterstätten für Tanz in Berlin unter der Leitung von Fritz Böhme fortgesetzt wurde. Nach der Zerstörung des Berliner Archivs im 2. Weltkrieg begann der Tänzer und Pädagoge Kurt Peters 1948 mit dem Aufbau eines neuen Tanzarchivs. Seine intensive Sammlungstätigkeit ließ im Laufe der Jahre eine international renommierte Tanzsammlung entstehen, die 1985 von der SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln erworben und gemeinsam mit der Stadt Köln als Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Wissenschaftler, Studenten, Journalisten, Tänzer, Choreographen, Pädagogen, Museen, Verlage und Ballettliebhaber aus aller Welt nutzen das breite Spektrum der Bestände, um beispielsweise ein unbekanntes Tanzlibretto von Klaus Mann, ein seltenes Photo von Igor Strawinsky oder handschriftliche Notizen von Oskar Schlemmer zum "Triadischen Ballett" einsehen zu können. Neben der Bewahrung von Zeugnissen der Tanzkunst widmet sich das Deutsche Tanzarchiv Köln verstärkt der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation dieser Dokumente in Ausstellungen und Publikationen.