01.10.2010 - 06.01.2011
Aufgrund glücklicher Fügungen und der guten Verbindungen in die italienische Partnerstadt Positano und zum renommierten Kulturwissenschaftler Professor Dr. Dieter Richter in Bremen konnten der Markt Thurnau und der Freundeskreis Thurnau-Positano einen sehr engen Kontakt zum international tätigen und bekannten Maler Peter Ruta herstellen.
Peter Ruta - heute bereits 92 Jahre alt und noch erstaunlich aktiv und rüstig - wurde in Leipzig geboren, sein Vater war dort Mitbegründer des ersten deutschen Kabaretts. Da er jüdischer Abstammung ist und sehr früh die Gefahren einer nationalsozialistischen Diktatur erkannte, siedelte er zunächst nach Italien und später in die USA um. Nach dem Krieg war er wiederholt Gast im Künstlerort Positano und malte dort viele wundervolle Bilder. Vor einigen Jahren stellte Peter Ruta in Leipzig seine Werke aus, eine viel beachtete Exposition. Heute lebt Ruta in New York, wo er im 91. Stockwerk des World Trade Centers ein Atelier unterhielt. Eines der schönsten seiner Gemälde wurde beim Terroranschlag am 11. September 2001 zerstört, bei dem er sich glücklicher Weise nicht im Gebäude aufhielt. Man sieht also, der Mann hat eine unglaubliche Lebensgeschichte zu erzählen - sozusagen ein knappes Jahrhundert Weltgeschichte aus eigener Anschauung.
Der Markt Thurnau wird demnächst im Töpfermuseum aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Thurnau und Positano etwa 50 Ruta-Bilder aus seiner Schaffenszeit an der Amalfiküste zeigen. Der Maestro wird mit seiner Ehefrau extra zur Ausstellungseröffnung am 1. Oktober um 17 Uhr aus New York anreisen und auch über sein Leben berichten. Professor Dieter Richter wird darüber hinaus am gleichen Tag ab 19 Uhr im Schloss Thurnau Positano als Flüchtlingsort für deutsche Künstler im Dritten Reich vorstellen. Ein weiterer Höhepunkt ist am Samstag, 2. Oktober, ab 20 Uhr im Ahnensaal des Schlosses geplant. Professor Richter wird in einem Gespräch mit Peter Ruta auf dessen Leben und Wirken eingehen, die Besucher haben dabei die Gelegenheit, Fragen an den Künstler zu stellen. Auch die Welturaufführung eines in Vergessenheit geratenen Liedes aus Positano ist geplant.