19.06.2012 - 25.11.2012
Seit Ende des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich das Zentrum der deutschen Politik in und um die Berliner Wilhelmstraße. Alle wesentlichen Ministerien und Ämter hatten hier ihren Sitz, so dass „Die Wilhelmstraße” im Sprachgebrauch bald zum Synonym für „Die Deutsche Regierung” wurde.Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bezogen die Nationalsozialisten das Regierungsviertel. Sie prägten es auf mehrfache Weise: durch die Ansiedlung neuer Behörden, die Umstrukturierung bestehender Behörden, umfangreiche Neu- und Umbauten und durch die Nutzung der Straße selbst als politische Bühne. Diese sichtbaren und unsichtbaren Veränderungen aufzuzeigen, ist Ziel der Ausstellung.
Die etwa 200 Fotos und Dokumente umfassende, zweisprachige (dt./engl.) Ausstellung ist ein „begehbares Modell”. Sie lädt ein zu einem imaginären Gang durch das NS-Regierungsviertel und bietet vertiefende Informationen zu 19 Ministerien und Behörden. Eine Medienstation ermöglicht den Blick ins Innere der Neuen Reichskanzlei. Sechs Litfaßsäulen zu besonderen Ereignissen ergänzen die Präsentation. Abschließend werden der 1947 bis 1949 im Nürnberger Justizpalast durchgeführte sogenannte Wilhelmstraßenprozess und die Entwicklung der Wilhelmstraße bis heute aufgezeigt.